Turnstundenangebot

Das Geräteturnen - ein Breitensport im Leistungssport

Erklärung Sportart Einzelgeräteturnen:

Das Geräteturnen ist einzigartig und wird nur in der Schweiz als solches ausgeübt. Geturnt wird immer ein 4-teiliger Wettkampf, welcher aus den folgenden Turngeräten besteht:

- Bodenturnen auf einem Spickboden (lange Bodenbahn)
- Sprung mit dem Minitramp
- Schaukelringe
- Reck
- (Barren) wird nur von Knaben und Männern geturnt

Somit ist das Geräteturnen in einer Standardturnhalle ausübbar. An Wettkämpfen werden immer alle Geräte verlangt. Die Turnerinnen absolvieren alle 4 Geräte und am Ende entscheidet dann die Gesamtpunktzahl über den Einzelrang der Turnerin. Unsere Turnerinnen starten alle für unseren Verein «STV Hägendorf». Wir haben nur eine Geräteturn Jugendabteilung für Mädchen. Wir gehören dem STV (schweizerischen Turnverband) an. Im Geräturnen gibt es 7 Kategorien, welche nicht altersabhängig sind. Die Kategoriezuteilung erfolgt durch die Trainer nach deren Können und Leistung während Trainings und Wettkämpfen. Bei der Kategorie K7 spricht man von der Königsdisziplin.

Wettkampfprogramm und Bewertung:

Die Kategorien 1-4 turnen nach einem vorgeschriebenen Wettkampfprogramm. Dort kann die Reihenfolge der verlangten Elemente an den 4 Turngeräten selbst bestimmt werden. Die Elemente werden aber in der Turnsprache (Buch der Elemente) exakt vorgegeben. Ab der Kategorie 5 können die Übungen individueller zusammengestellt werden. Wichtig ist der Schwierigkeitswert, die sogenannte Einstufung des jeweiligen Elements. Es gibt Vorgaben, welche Anzahl Elemente in welchen Strukturgruppen (vorwärts, rückwärts etc.) geturnt werden müssen.
Bei der Bewertung geht es um die korrekte Zusammenstellung der Übungen mit vorgegebenem Schwierigkeitsgrad pro Kategorie. Im Fokus steht die korrekte und möglichst perfekte Ausführung der einzelnen Elemente.

Die Bewertung erfolgt immer durch 2 ausgebildete Wertungsrichter. Die Ausgangsnote ist 10.00. Von dieser Zahl werden dann die entsprechenden Abzüge zu den beiden Kriterien «Technik» und «Haltung» gemacht. Geräteturnen ist keine messbare Sportart. Die Bewertung erfolgt aus der Sichtweise des jeweiligen Wertungsrichterteams.

Trainingsaufwand:

Unsere Turnerinnen haben einen Trainingsaufwand von total 6 Stunden pro Woche. 4 Stunden trainieren unsere Turnerinnen in der Halle. Weitere 2 Stunden müssen für das Heimtraining aufgewendet werden. Während den Turnstunden konzentrieren wir uns auf das Erlernen von Elementen und Festigen der Wettkampfübungen, deshalb muss das Kraft- und Beweglichkeitstraining zu Hause absolviert werden.
Wir erwarten die Teilnahme an Trainingswochen, dem eigenen Lager, sowie 4 Trainingssonntagen (intern, sowie Kantonal) im Jahr (ab K5).

Fachwissen der Trainer und Wertungsrichter:

Unsere Trainer genossen alle eine Ausbildung im Fachbereich J&S. Unsere Sportart ist eine sogenannte Sicherheitssportart und beinhaltet spezifische Ausbildungsmodule.
Das Grundwissen wird während einer ganzen Woche (40 Stunden) erlernt. Die Grundbildung kann durch weitere Module erweitert werden.

Damit ein Trainer seinen aktiven Status behält, ist der Besuch von einem 1-tägigen Kurs alle 2 Jahre notwendig.
Einige unserer Trainer haben Doppelfunktionen und haben zusätzlich noch die Wertungsrichterausbildung absolviert. Auch dort beträgt die Ausbildungszeit 1-2 Wochen (je nach Schwierigkeitslevel der Kategorien). Die Kurse werden von den jeweiligen Personen in der Freizeit besucht.

Geräteurnen und Kunstturnen, dasselbe oder nicht?

Kunstturnen ist ein reiner Leistungssport und verwandt mit dem Geräteurnen. Jedoch gibt es zwei grundlegende Unterschiede. Der Hauptunterschied liegt bei der Anzahl Trainingsstunden. Im Geräteturnen sprechen wir von 6 Stunden pro Woche, im Kunstturnen wären dies sicherlich 25 Stunden und mehr.
Auch ist die Sportart Kunstturnen olympisch. Das Geräteturnen wir als solches, wie oben erwähnt nur in der Schweiz ausgeübt. Das grösste Highlight für eine Turnerin ist die Teilnahme an einer Schweizermeisterschaft.

Auch unterscheiden sich die Geräte zwischen Kunst- und Geräteturnen. Kunstturnen kann nicht in einer Standardturnhalle ausgeübt werden. Die spezifischen Turngeräte bei den Frauen unterscheiden sich klar vom Geräteturnen.

- Sprung - Sprungtisch und kein Minitrampolin,
- Boden - Viereckiger Boden
- Schaukelringe - gibt es nicht, dafür den Schwebebalken
- Reck wird im Kunstturnen zum Stufenbarren

Verwirrend ist, dass Deutsche und Österreicher das eigentliche Kunstturnen, Geräturnen nennen.

Finanzierung:

Wir üben unsere Passion «das Trainieren» ehrenamtlich aus. Deswegen ist es uns leider auch nicht möglich alle interessierten Mädchen in unsere Riege aufzunehmen.
Wir führen jeweils 2-mal im Jahr ein Testtraining durch. Aus organisatorischen Gründen ist das Schnuppern in einem normalen Training leider nicht möglich. 

Wir haben mit diesem Verfahren der Testtrainings in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Am Testtraining nimmt sich unsere Haupttrainerin auch die Zeit Ihnen alles im Detail zu erklären. 

Kosten:

- Jahresbeitrag GETU klein: 120.-/ Jahresbeitrag GETU gross: 150.-
- Anschaffung vom eigenen Wettkampfdress: 280.-
- Ring- und Reckleder (ca. alle 3 Jahre): 100.-
- Lager und kantonale Trainingswoche: 80.-
- Trainingstage (pro Tag): 30.-
- Vereinsshirt: 30.-

Weiterentwicklung und Mitarbeit:

Unsere Turnerinnen geniessen eine fundierte Ausbildung im Turnsport. So ist es auch üblich, dass sie ab dem Alter von 15 Jahren uns zusätzlich als Trainerinnen oder Wertungsrichterinnen unterstützen.
Nur so können wir unsere Riege und deren Erhalt für die kommenden Jahre sicherstellen. Die Kosten für die Ausbildung werden von unserem Verein vollumfänglich übernommen.

Ab dem Alter von 16 Jahren treten die Turnerinnen aktiv in unseren Verein teil und werden ein Teil vom Vereinsleben. Es besteht dann auch die Möglichkeit in die Riege des Vereinsgeräteturnens (Schulstufenbarren) zuzustossen. Im Vereinsgeräteturnen steht der Teamgeist im Vordergrund. Dort wird ein einstudiertes Programm mit Musik in möglichst perfekter Synchronität vorgeführt. Auch diese Riege nimmt aktiv an Wettkämpfen teil.

Wettkampfsaison:

Die Wettkampfsaison dauert im Geräteturnen jeweils von Anfang Mai bis Ende September.
Die Anzahl Wettkämpfe sind pro Kategorie wie folgt:

K1-K4:

3 Wettkämpfe
Durchführungsort: Kanton Solothurn

Ab K5:

5-6 Wettkämpfe
Durchführungsort: 2-3 Wettkämpfe im Kanton Solothurn, 1 im Kanton Jura und 1 im Kanton Bern

Ab der Kategorie 5 streben wir die Qualifikation für die Schweizermeisterschaften an.
Deshalb besuchen wir ab dieser Kategorie die vorher genannten Qualifikationswettkämpfe.

Sonstige Aktivitäten und Jahresprogrammpunkte:

Der Eintritt in unseren Verein heisst auch, dass man auch an den geselligen Aktivitäten teilnimmt.

Die Trainer organisieren immer ein grossartiges Programm.

- Elternabend (alle 2 Jahre)
- Testwettkampf (immer im März)
- Jugendmeisterschaften (vereinsintern über alle Riegen)
- Jugend GV (vereinsintern über alle Riegen)
- Chilbi Hägendorf (Mithilfe an unserem Jugendstand)
- Jugendlager (alle 2 Jahre)
- Jugendadventsfeier (vereinsintern über alle Riegen)

Was können wir unseren Turnerinnen bieten?

- Top organisierte Trainingsstunden
- Förderung der individuellen Stärken
- Kompetente Trainer
- Eine persönliche Entwicklung in einem guten Umfeld
- Ein Sport mit Zukunft (viele Möglichkeiten ab 16 im Verein selbst)
- Disziplin für schulische und berufliche Zukunft
- Offene und Faire Rückmeldung
- Umgang mit Kritik

Was erwarten wir von unseren Turnerinnen?

- Anwesenheit im Training
- Disziplin im Training
- Persönliche Motivation und klare Ziele
- Absolvierung vom Heimtraining zu Hause
- Aktive Hilfe beim Aufstellen und Wegräumen der Geräte
- Dem Trainer vertrauen
- Ehrgeiz für das Erlernen von neuen Elementen

Jährliche Beobachtungsphase:

Jeweils einmal im Jahr haben wir eine Beobachtungsphase. Während dieser Zeit (natürlich aber auch ausserhalb der Phase) beobachten wir die Turnerinnen.
Eine Turnerin sollte jedes Jahre Fortschritte erzielen. Sollte dies nicht der Fall sein, behalten wir es uns vor ein Einzelgespräch mit der Turnerin und den Eltern zu führen.